UNSER KRIPPENKONZEPT

Mit dem Angebot einer Gruppe für Kinder unter 3 Jahren möchten wir den veränderten Bedürfnissen nach einer Vereinbarkeit von Beruf und Familie entgegenkommen.

Jüngere Kinder haben andere Bedürfnisse als Kinder über drei Jahre – sie benötigen nicht nur mehr Platz, mehr Strukturen, andere Spielmaterialien und individuelle Schlaf- und Ruhemöglichkeiten, sondern vor allem eine intensivere Betreuung und eine verlässliche
Bezugsperson, um sich gut zu entwickeln.

Unsere Krippengruppe ist ein Ort, an dem das soziale Miteinander und die (Weiter-) Entwicklung gefördert werden und vor allem auch das sich Geborgenfühlen im Mittelpunkt steht. Dabei soll das Kind hauptsächlich beim Spielen seine sozialen, kognitiven, kreativen, motorischen, emotionalen und sprachlichen Fähigkeiten erwerben, intensivieren und weiter ausbauen können.

Das Team

Unsere Erzieherinnen, die in der Krippengruppe arbeiten, besuchen regelmäßig Fortbildungen und Fachtagungen zum Schwerpunkt Kinder U3. Des Weiteren sind alle Erzieher*innen im Haus durch einen regen und regelmäßigen Austausch über die Krippenarbeit informiert und
involviert.

Die Bezugsperson

Für das seelische und körperliche Wohlbefinden eines Kindes ist es wichtig, sich an einer festen Bezugsperson zu orientieren. Eine stabile Beziehung zwischen Kind und Erzieher*in ist unumgänglich und beginnt mit der Eingewöhnungszeit. Mit Anregungen und Orientierungshilfen unterstützt der/die Erzieher*in jedes Kind in seinem Bestreben, Bewegungs-, Erfahrungs- und Fähigkeitshorizonte zu erweitern. Eine große Rolle spielt dabei das Vorbild des Erwachsenen, wenn die Kinder z.B. ihre Aussprache, Mimik und Gestik nachahmen und schöpferisch in ihre eigenen Aktivitäten einbinden.

Einfühlsame Beobachtung

Kinder zeigen schon sehr früh, welche Verhaltensweisen, Situationen, Personen oder Gegenstände sie besonders gern wiederholt aufsuchen. Diese individuellen Vorlieben zu beobachten und zu fördern ist Aufgabe der Erzieherin. Sie unterstützt die Kinder mit anerkennender Bestätigung, mit emotionalem Rückhalt, mit praktischer Hilfestellung oder mit Hinweisen. Jede Entwicklungsphase stellt einen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zur selbständigen Bewältigung neuer Anforderungen dar. Die Erzieherin beobachtet aufmerksam die kindlichen Verhaltensäußerungen in Mimik und Gestik. Erst wenn es ihr gelingt, die Gefühlszustände, Handlungen und Reaktionen des Kindes  differenziert wahrzunehmen, auch feinere Unterschiede im Verhalten zu entdecken oder beginnende Veränderungen zu spüren,
kann die Erzieherin die dahinter steckenden Absichten oder Gemütsbewegungen verstehen und die kindlichen Äußerungen richtig deuten bzw. gezielt überprüfen.

Praktische Umsetzung

Neben den vielfältigen Aktivitäten werden auch Rückzugs- und Schlafmöglichkeiten angeboten. Jedes Kind bekommt ausreichend Möglichkeit, sich in die Kuschelecken zurückzuziehen, auszuruhen und Kraft zu tanken oder seinem Schlafbedürfnis im Schlafbereich nachzugehen. So macht es wieder Spaß, gemeinsam mit den anderen zu spielen, zu toben und an den Verhaltensweisen der anderen eigene Gefühle zu erkennen.

Sprache

Kinder kommen auf die Welt mit einer angeborenen Vorliebe für sprachliche Laute. So sind das Erlernen des Sprechens und die Entwicklung der Sprache tägliche Bestandteile der pädagogischen Arbeit. Dazu gehören das Benennen von Dingen und Situationen im Alltag, das Sprechen und Nachsprechen von Lauten, Wörtern und Sätzen. Über die Sprache werden Zusammenhänge erfasst und Beziehungen hergestellt. Durch das kontinuierliche Sprachvorbild der Erzieher*innen (wie z.B. Rituale der Begrüßung und Verabschiedung,  Bildbetrachtungen. Singen u.v.m.) werden die Kinder in Ihrer Sprachentwicklung gefördert. Mit intensiven Beobachtungen im Alltag können wir die Sprachentwicklung der Kinder nicht nur begleiten, sondern gezielt unterstützen.

Bewegung (Körper)

Die Entwicklung der Grob- und Feinmotorik wird im Gruppenraum, in der Turnhalle und draußen mit Spiel-und Bewegungsangeboten gefördert. Neben den spontanen Bewegungsabläufen werden gezielte Bewegungen durch Balancieren oder Schaukeln auf vielfältige Weise erprobt und trainiert, aber auch durch ganz Alltägliches wie z.B. Treppen steigen oder auf Stühlen sitzen, bekommen die Kinder mehr Sicherheit und lernen ihrem eigenen Körper zu vertrauen. Ebenfalls gehört es zu unserer päd. Arbeit, die Kinder an motorische Herausforderungen heranzuführen und sie zu motivieren, Neues immer wieder auszuprobieren.

Kreativität (Denken/Sinne)

Unseren Kindern stehen verschiedenste, altersgemäße Materialien zur Verfügung. Diese können freiwillig genutzt werden und werden durch regelmäßige Angebote immer wieder bereitgestellt. So entsteht eine Vertrautheit im Umgang mit den Materialien und der Fantasie werden ständig neue Impulse vermittelt. Soziale Kompetenzen (Gefühl und Mitgefühl) Die Entwicklung von sozialen Kompetenzen ist ein zentraler Punkt in der pädagogischen Arbeit im Krippenbereich. Unter anderem sind die Förderung des Selbstbewusstseins, der Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, der Konfliktfähigkeit, der Toleranz und der Selbstständigkeit wichtige Schwerpunkte, die im täglichen Miteinander  stattfinden.

Ruhe- und Schlafmöglichkeiten

Eines der wichtigsten Grundbedürfnisse der Krippenkinder ist der Schlaf. Die Vorbereitung zum Schlaf hat im Tagesablauf eine ganz besondere Bedeutung. Diese erfolgt in ruhiger und entspannter Stimmung und nach einem den Kindern vertrauten Ritual. Wenn jedes Kind seinen Schlafplatz eingenommen hat, können ein Schlaflied oder leise Musik ihm dabei helfen, in den Schlaf zu finden. Es gibt natürlich auch immer wieder einzelne Kleinkinder, die keinen oder nur wenig Schlaf brauchen. Diese Kinder können nach einer kurzen Ruhepause wieder leise aufstehen und sich ihren Wünschen gemäß beschäftigen. Kinder, die ein intensiveres Schlafbedürfnis haben, können diesem jederzeit nachkommen und werden nicht geweckt - Ausnahme sind unsere Essenszeiten (siehe Punkt Ernährung). Somit wird das individuelle Schlafbedürfnis der Kinder berücksichtigt.

Ernährung

Die erste gemeinsame Mahlzeit ist unser Frühstück um 8:30 Uhr. Dabei essen die Kinder ihr eigenes mitgebrachtes Brot. Unsere Eltern werden gebeten, auf gesunde und ausgewogene Kost zu achten. Frisches Obst, Rohkost und Vollkornprodukte sollten wesentlicher Bestandteil
dieser Mahlzeit sein. Das Mittagessen für die Kinder wird der Einrichtung angeliefert. Das Essen wird in jedem Fall frisch zubereitet, kindgerecht gewürzt und so auf die Bedürfnisse unserer Krippenkinder abgestimmt. Die Ernährung unserer Kinder wird mit den Eltern individuell besprochen, sofern Allergien, Unverträglichkeiten oder Besonderheiten im Essverhalten vorliegen. Mittagessen gibt es um 11:20 Uhr. Das warme Mittagessen ist für alle Krippenkinder verpflichtend und vertraglich verankert.

Sauberkeitserziehung

Die Kinder sollen über die tägliche Körperpflege ein gesundes Verhältnis zur Sauberkeit entwickeln und sich in ihrem eigenen Körper wohlfühlen. Während der täglichen Pflege vor und nach den Mahlzeiten ist es wichtig, dass die Kinder sich regelmäßig die Hände waschen und zur Toilette gehen. Das Wickeln der Kinder wird mit den Eltern besprochen, um auch hier auf Besonderheiten eingehen zu können. Ganz nach dem Ansatz von Emmi Pikler nehmen wir uns viel Zeit für die Sauberkeitserziehung und signalisieren den Kindern sowohl beim Wickeln als auch bei den Toilettengängen Geborgenheit und Sicherheit. Wichtig ist uns eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern.

Der Gruppenraum

Die räumliche Ausstattung und Ausgestaltung unserer Krippe orientiert sich an den Bedürfnissen der uns anvertrauten Kleinkinder.  Gemeinsames Spielen ist ebenso möglich wie vorübergehender Rückzug. Das Bedürfnis nach aktiver körperlicher Bewegung ist ebenso
erfüllbar wie der Wunsch des Kindes nach Kontaktaufnahme zur Erzieherin und einem Spiel und Dialog mit ihr. Wir bieten entwicklungsgerechte Einrichtungsgegenstände und Spielmaterialien an und geben genügend Freiraum zum Kriechen, Laufen, Hüpfen, zum Ziehen oder Schieben. So sind die Laufwege frei und ohne Hindernisse. Klare Raumstrukturen unterstützen die Orientierung des Kindes im Raum. Wir haben unseren Gruppenraum so gegliedert, dass bestimmte Spiele in den dafür vorgesehenen Bereichen ermöglicht werden und die Spielutensilien dort erreichbar sind.

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